Schlagwortarchiv für: Freiheit

Ihr Lieben,
ein paar von Euch habe ich in den letzten Wochen entweder in Basel, Frankfurt oder Hamburg treffen dürfen und es hat mir eine große Freude bereitet wieder „auf Tour“ zu sein. Wir sehr ich das vermisst habe, ist mir da erst bewusst geworden. Ich freue mich auch auf die nächsten Termine im Herbst. Die Planung ist noch nicht ganz abgeschlossen. Fest stehen Hannover, München, Braunschweig, Hamburg, Zürich und Frankfurt.

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Ich habe letzte Woche das Manuskript für „Kein Fliegender Wechsel – Jede Frau wird älter, fragt sich nur wie“ abgegeben. Da gibt es diese paar Sekunden der Freude und Befriedigung „Ja, jetzt ist es fertig“ – sofort gefolgt von der Frage: „Wirklich? Habe ich auch alles wichtig drin? Ist es gut genug? Interessiert es überhaupt jemanden? Hätte ich es besser machen können?“

Mein Bildhauer-Lehrer hat mir mal zu meiner Beruhigung gesagt: „Eine Skulptur ist nie fertig. Es gibt nur Phasen in denen man aufhören kann.“ Glücklicherweise gibt es Abgabetermine sonst wäre auch dieses Buch nicht fertig geworden und würde ein ähnliches Schicksal ereilen wie mein Tango-Roman, der immer noch auf meiner Festplatte liegt und mich gelegentlich mahnt doch etwas daraus zu machen. Und das tue ich auch … wenn die Lust dazu wieder da ist. Sie wird kommen. Irgendwann. Und bis dahin lass ich es ruhen.

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Bildhauerkurs 2014

Ich freue mich auf meinen vorerst letzten Bildhauerkurs in Sommerakademie Hohenaschau vom 21. bis 25 Juli. Ich hoffe auf schönes Wetter, denn dann ist es noch angenehmer. Es gibt für Kurzentschlossene noch zwei freie Plätze. Dabei wird auch mein Lebenspartner Stanko gleichzeitig seinen eigenen Kurs für Farbfeldmalerei geben. Einen Kurs den ich selber gerne mal belegen würde und es auch nächstes Jahr tue, wenn ich selbst keinen gebe.

Falls ihr Lust zu einem kostenlosen Telesummit habt. Ich bin vor ein paar Tagen von Körpertherapeutin und Life Coach Edith Schulz zum Thema Selbstliebe interviewt worden. Ein Telesummit ist die Möglichkeit über das Internet kostenlos und unverbindlich Gespräche anzuhören. Edith hat mit mir noch 20 Referenten zum Thema Lebensglück und Selbstliebe befragt. Bestimmt mit vielen unterschiedlichen und spannenden Aspekten. Hier gehts zur Anmeldung

Apropos Reinhören: Hier ein Interview, das mein früherer Verleger Michael Goerden – jetzt bei seiner eigenen Verlagsgründung LEO mit dem ihm typischen Elan tätig – zum Hayhouse summit geführt hat. Vielleicht habt ihr Lust reinzuhören.

Halbjahrestraining mit Sabrina Fox

Und am Schluss noch ein paar Worte zu dem Halbjahrestraining ab September. Wenn wir unser Leben verändern wollen, dann braucht es Zeit. Obwohl die Entscheidung dazu nur eine paar Sekunden dauert, hat es doch Jahre gebraucht bis wir uns bestimmte Verhaltens- und Sichtweisen angewöhnt haben und die lösen sich nicht nur mit unserer Entscheidung auf.

Die alte und der neue Weg sind wie zwei Pflanzen. Es wird diejenige wachsen, die wir mit Wasser und Licht versorgen. Dieses halbe Jahr soll dazu dienen, unsere neue Pflanze ausreichend und regelmäßig zu versorgen.

rosenWir
trainieren Achtsamkeit
arbeiten mit den Lebensthemen
aktivieren den inneren Beobachter
vertiefen Meditation und Engelkontakt
beuhigen unsere „Waisenkinder“ (verletzte Aspekte in uns)
begreifen unsere Intuition
verändern typische Verhaltensmuster
erkennen Körpersignale
lassen mehr Gelassenheit zu
verstehen Partnerdynamiken
etablieren umfassender die eigene Kraft und Weisheit
vertiefen Verständnis und Selbstliebe
verlassen Kontrollmechanismen
erlauben mehr Leichtigkeit

Um das Training so effektiv wie möglich zu gestalten wird es nur zehn Teilnehmer geben. Fünf Plätze sind schon vergeben. Natürlich muss so ein Training in das Leben passen. Ob ich in einer Stunde aufmerksam oder unaufmerksam bin, ändert an der Stunde nichts – wohl aber an meinem Leben.

Mehr Informationen unter LINK (dort Halbjahrestraining anklicken!)

Ich wünsche euch von Herzen einen großartigen Sommer und ihr wisst ja, was man da auch immer tun kann ;-)

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Alles Liebe,
Sabrina

Foto: Jorinde Gersina

Foto: Jorinde Gersina

Meine Lieben,

ich weiß, ich bin zu spät dran … aber trotzdem von Herzen ein wundervolles 2014. Mein letztes Jahr war ungewöhnlich. Es fühlte sich so an, als ob ich 2013 in einem eher komatösen Zustand verbracht habe. Ich war im zweiten Jahr meiner Auszeit. Ich war mir im letzten Jahr eigentümlich fremd geworden. Was natürlich auch mit den hormonellen Umständen und Veränderungen zu tun hatte. Schreiben hilft und deshalb habe ich über diese Zeit auch eine Art Tagebuch geführt. Mein Verlag Allegria hörte davon und es wird schon diesen Herbst als Buch rauskommen.

Ich bin trotzdem dankbar für diese Zeit, denn ich weiß, dass alles, was sich in unserem Leben zeigt, letztendlich einen Nutzen hat. Wir können es bei dem Wachstum von Bäumen beobachten: Manchmal passiert an der Oberfläche gar nichts, aber das Wurzelsystem entwickelt sich und dann gibt es einen plötzlichen Wachstumsschub nach oben. Es ist wichtig – und natürlich nicht immer einfach – die unterschiedlichsten Phasen des Lebens zu akzeptieren. Nicht immer geht es gleichmäßig voran. Manchmal gibt es Pausen, die wie ein tiefes Ausatmen sind … damit es dann, wenn es soweit ist, wieder weiter geht. So war es auch bei mir. Jetzt fühle ich das starke Einatmen und ich bin glücklich darüber und freue mich im Jahr 2014 angekommen zu sein.

Vor drei Tagen war ich mit Freunden im Kino. Wir sahen den Film „Le week-end“, die Geschichte eines englischen Paares Mitte, Anfang 60, die sich austauschen und neu definieren wollen. Ein interessanter Film mit großartigen Schauspielern. Danach gingen wir in eine Kneipe und eine Freundin sprach davon, dass sie hoffe, das Alter „problemlos“ zu überstehen. Ich glaube nicht, dass es irgendeine Phase in unserem Leben gibt, bei der wir so einfach durchrutschen können. „Problemlos“ gibt es nicht. Wir hoffen, dass wir genug gelernt haben, um mit Problemen und  Herausforderungen umgehen zu können.

Daniela Hutter und Angela Metzlaff haben mit viel Elan „Wirklich Frau“ gegründet und Sabrina Fox - Daniela Hutterein Treffen unter Frauen organisiert. Ich wollte sie gerne dabei unterstützen und habe zugesagt, dort einen Vortrag zu halten. Es war nicht nur eine Unterstützung für die beiden, sondern auch ein Test im letzten Jahr für mich: Macht mir das noch Spaß? Und ja: Es hat mir sehr große Freude gemacht, inmitten von fantastischen Frauen zu erzählen. Und damit stand für mich fest: Ich mache wieder Vorträge und Workshops. Es wird Telefonseminare und auch Webinare geben. Näheres im nächsten Newsletter.

Vorträge & Engelkongress 2014
Kaum entschlossen kam auch schon die Bitte vom Engelkongress 2014, ob ich nicht wieder mitmachen möchte. Ich musste herzlich lachen – ja so schnell kann es dann doch manchmal gehen, wenn man sich entscheidet – und ich habe zugesagt! Vielleicht sehe ich die eine oder den anderen von euch in Basel am Wochenende vom 31.Mai und 1. Juni 2014.
Weiterhin komme ich im Herbst nach Hamburg, Frankfurt und Hannover (13.9.2014). Näheres findet ihr in ein paar Wochen auf meiner Website und natürlich bin ich auch in München (20.9.2014).

Als Bildhauerin gebe ich auch dieses Jahr vom 21. bis zum 25. Juli wieder einen Sommerakademie HohenaschauWorkshop in der Sommerakademie in Hohenaschau. Das ist immer ein besonderes Vergnügen – besonders wenn die Sonne scheint! Der Workshop ist auf acht Teilnehmer begrenzt. Es ist ein sehr intensives Arbeiten.

Mein Lebensgefährte Stanko gibt zur gleichen Zeit einen Workshop, um mit seinen Teilnehmern kraftvolle Farbbilder in Öl zu gestalten. Bitte schaut euch dazu auch noch seine Website www.kunst-heilen.de an. Falls Euch Farbe und die meditative Arbeit damit schon lange interessiert hat: Hier habt ihr eine Möglichkeit! Anbei ein link zu einem Porträt, dass ich über ihn gemacht habe. Selbst gedreht und geschnitten mit FinalCutPro. http://www.youtube.com/watch?v=jfTppWFCG_4

Mein Computermensch (knappe 25 Jahre alt) hob respektvoll eine Augenbraue. Und das will was heißen! Ich war auch ziemlich stolz auf mich. Apropos Selbstlob: http://www.youtube.com/watch?v=BzXrw-P8UrI

sabrina-Fox-RomanMein Roman ist – hm … fast – fertig. Einige von euch haben großartige Enden hinzugefügt … aber ich habe es irgendwie immer noch nicht geschafft ihn zu beenden. Mea Culpa und … siehe meine Einleitung oben. Ich hoffte der Roman kommt noch in diesem Jahr  raus. Ein Titel wäre sehr praktisch. Gott, ist das eine schwere Geburt! Ich befürchte, es ist wirklich mein erster und mein letzter Roman ;-) Nur dass ihr seht, dass ich nicht ganz tatenlos bin. Hier einer der Titel Versuche …

Falls ihr bei Facebook seid, würde ich mich freuen, wenn ihr Euch mit mir vernetzten möchtet –  (SabrinaFoxSpirit).

Jeden Montag gibt es eine Übung für die Woche. Eine Übung war mir besonders wichtig: Barfuß gehen. Vielleicht hat der eine oder andere mitgemacht – oder der eine oder andere hat sich gedacht: Wann hört sie endlich damit auf? – und so möchte ich es auch hier auf meinem Newsletter loswerden: Geht barfuß! Ja, ich weiß, dass es Winter ist und ich weiß, dass es kalt ist und nein, wir holen uns keinen Schnupfen davon und nein, wir werden auch nicht fürchterlich krank. Was es uns allerdings bringt ist a) ein Gefühl mal wieder geerdet zu sein und b) das Gespür für unseren Körper. Ich bekam ein paar ganz liebe E-mails von Müttern, deren Kinder juchzend und kaum glaubend barfuß hinter ihnen her in den Garten liefen und von anderen Teilnehmern, die erzählten, dass sie sich von Mutter Erde begrüßt gefühlt haben. Es geht nicht darum, wer am längsten aushält. Denn dann haben wir unserem Körpergefühl wieder nicht vertraut. Wenn es uns zu kalt ist, ziehen wir die Schuhe wieder an. Wir erlauben uns nur für die kurze Zeit (eine halbe Minute, ein paar Minuten) zu erspüren, wie es sich anfühlt. Und das ohne dem dramatischen Gedankengang: „Oh Gott, ist das kalt!“. Wenn wir uns neugierig darauf einlassen, dann können wir auch neue Erlebnisse zulassen. Es geht und: Schnee fühlt sich toll an!

Ich freue mich auf Euch! Und die Erde auch!
Alles Liebe,
Sabrina

Meine Lieben,

ich hatte mir eine Auszeit genommen. Keine ganze Auszeit, sondern eine 90% Auszeit. Aha, fragen Sie sich vielleicht. Gibt es das überhaupt? Eine 90% Auszeit klingt wie 90% schwanger.

Vor drei Jahren fing er an, mein Wunsch nach weniger Terminen, mehr Freiheit, mehr „im-Moment-Leben“, mehr „im-jetzt-sein“. Da ich freiberuflich bin, bedeutet so ein Entschluss erst einmal Nein sagen. Ein ganzes Jahr vorher. Nein zu allen Angeboten. Nein zu allen Terminen. Nein zu allen Workshops. Nein zu allen Vorträgen.

Es fühlt sich komisch an, Nein zu sagen. Ich sage lieber Ja. Und doch sagte ich mit diesem Nein auch Ja zu mir. Ja zu dem Wunsch meiner Seele, dies einmal auszuprobieren. Doch ich spürte auch, dass ich mich nicht ganz von euch zurückziehen wollte (deshalb die 90%) … und so blieb die Facebook Seite aktiv, die wöchentlichen Übungen, das miteinander austauschen. Ich habe über die Auszeit einen Artikel geschrieben, und wenn es euch interessiert, könnt ihr gerne den Link dazu anklicken.

Neue Website

Falls ihr den Link dazu anklickt, werdet ihr auf meiner neuen Website landen. Es wurde mal wieder Zeit. Die letzte große Umarbeitung ist fünf Jahre her. Seither gibt es mehr tablets, mehr smartphones. Jeder von euch, der eine website aufgebaut hat, weiß was das bedeutet. Es ist ein großes Projekt und dafür möchte ich Stanko von Herzen danken. Stanko ist nicht nur ein großartiger Farbfeld-Maler, sondern auch ein Experte für WordPress.

Youtube – Videos

Sabrina Fox auf Youtube

Sabrina Fox auf Youtube

Bei dieser Gelegenheit habe ich mir auch gleich meinen YouTube Kanal angeschaut und ihn auch ein bisschen aufgehübscht. Wenn ihr über neue Videos von mir informiert sein wollt, dann meldet euch bitte als Abonnent auf YouTube an, dann bekommt ihr die neuesten Videos immer gleich automatisch. Falls ihr Themenwünsche habt, könnt ihr mir auch dort eine Nachricht hinterlassen.

Das Ende der Auszeit

In dieser Auszeit habe ich natürlich trotzdem etwas gemacht. Mein Wunsch war es, einmal ohne Zeitdruck zu sein, ohne Termine, ohne Pläne. Aber eben nicht ohne Kreativität. Ohne Reisen. Ohne Bewegung. Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich mir so eine Auszeit gegönnt habe und ich habe ganz erstaunliche Erkenntnisse für mich gewonnen (mehr davon in dem besagten Artikel: Der Zug der nicht abfährt). Der Artikel vorher beschrieb mein Gefühl in einem Zug zu sitzen, der nicht abfährt. Ich habe noch nie so viele Emails wie zu diesem Artikel bekommen. Vielen schien es ähnlich zu gehen.

Ich habe meinen ersten Roman fertiggeschrieben. Es gab Moment wo ich sicher war, es ist der erste UND der letzte Roman. Es hat eine Weile gedauert. Über zwei Jahre. Das hat man davon, wenn man keinen Abgabetermin hat ;-)
Ich habe mich entschlossen, den Roman als E-Book herauszugeben und zwar, weil ich gerne Eure Ideen mit aufnehmen möchte. So ein Roman endet ja immer mit der einen Vorstellung, wie etwas sich entwickelt, wie etwas weitergeht. Was mich bei meiner Geschichte interessiert, ist wie IHR glaubt, dass es weitergeht.

Ich möchte euch einladen zu meinem Buch etwas von euch hinzuzufügen. Und zwar: Das Ende. Das Buch wird im Herbst als E-Book erscheinen und ich würde gerne schon ein paar Eurer ausgearbeiteten Vorschläge drin haben. Vielleicht spürt ihre eine Schreiblust oder eine Schreibsehnsucht und wollt es gerne einfach mal irgendwie probieren. Deshalb kam mir in einer Meditation folgende Idee:

Das Buch endet mit einem „Ein Jahr danach“. Also die Geschichte von Clara – meiner Hauptfigur – ist erzählt und im Jahr danach folgen zwei, drei Seiten wie ihr Leben eben ein Jahr nach der Geschichte weitergegangen ist.

Roman-mitmachenFalls Ihr mitmachen wollt, bekommt ihr von mir das PDF Manuskript zugeschickt (bitte nicht weitergeben) und ihr schreibt bis Ende August euer eigenes „Ein Jahr danach“. Bitte nicht länger als vier bis fünf Seiten. Ich selbst habe von meiner Vorstellung von dem Jahr danach drei Seiten geschrieben und ich schicke sie euch übrigens nicht mit. Irgendeine Überraschung muss es ja geben, wenn das Buch rauskommt ;-)

Wenn ihr wollt, schickt mir ein Foto von Euch, eine Website, eine Kontaktmöglichkeit, falls ihr wollt, das die LESER (nicht ich) euch erreichen können. Das wird dann auch mit EUREM „Jahr-danach“ an meinem Buch veröffentlicht. Falls nicht, schickt mir ein Foto von einer Blume/Katze/Stein (irgendetwas was ihr stattdessen haben wollt) und nur eurem Vornamen. Klickt auf den MITMACHEN link und dann könnt ihr mir eine Email schicken.

Vielleicht inspiriert es euch auch selbst mehr zu schreiben. Sei es als Buch, als Tagebuch oder einfach nur als meditative Übung.

Bildhauerkurs

Apropos Übung: Im September gebe ich einen  Bildhauerkurs in den Sommerakademie Hohenaschau. Dieses Mal ist er nur für Fortgeschrittene – also für diejenigen, die schon man mit Ton gearbeitet haben und wissen, wie ein Kopf geht. Es sind noch zwei Plätze frei für Kurzentschlossene!

Solano Meditations CD´s

In der Stille deines Seins

Wie ihr vielleicht wisst, hat mein Freund LD Thompson ein Buch auf Deutsch veröffentlicht: Was die Seele sieht.
LD channelt Solano, einen meiner Lehrer und es war mir eine große Ehre meine Stimme zwei Original Meditationen von Solano zu leihen und sie auf Deutsch aufzunehmen: „Nach Hause kommen“ und „In der Stille Deines Seins“

Ich wünsche uns einen schönen Sommer und ein offenes Herz.

Alles Liebe,
Sabrina

Freiheit aushalten

Vor kurzem war ich bei einem Abendessen eingeladen und das Gespräch kam auf Auszeiten. Drei der Gäste träumten beim Nachtisch davon, wie es wohl wäre, sich einmal eine richtige Auszeit zu gönnen. „Die Leichtigkeit des Seins zu erleben“, wie einer es poetisch formulierte, „ohne Termine und ohne Druck“. Der Gesichtsausdruck aller drei schwankte zwischen Sehnsucht, Glückseligkeit und schwärmerischer Vorfreude. Ich dagegen war mir meiner Stirnfalten bewusst. „Es hört sich … hm … leichter an, als es ist.“ Die drei schauten mich an, als ob ich ihnen ihren Nachtisch weggelöffelt hätte. Ja, wie erkläre ich das? Ich hätte es damals auch nicht verstanden. Meine Vorstellungen waren deckungsgleich mit denen der Gäste: So eine Auszeit wird – MUSS! – großartig sein.

Oft hatte ich darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, einen leeren Kalender zu haben. Einmal im Leben wirklich im Moment leben zu können. Morgens aufzustehen und sich zu entscheiden: Wozu habe ich denn eigentlich heute Lust? Würde ich in diesen glückseligen Zustand fallen, in dem angeblich Mönche sind, die in Schweige- oder Zen Klöstern leben? Würde es mir endlich, endlich wirklich gelingen in jeder Sekunde meines Lebens im Moment zu leben?
Würde ich mich dabei für ein völlig neues Leben entscheiden? Vor vierzehn Jahren hatte ich das schon mal probiert, doch da war ich noch aktive Mutter, verheiratet und hatte Tiere, die ebenfalls versorgt werden wollten und ein leerer beruflicher Kalender half da nicht wirklich weiter. Jetzt ist meine Tochter Mitte Zwanzig, lebt und arbeitet in den USA und ein leerer Kalender sieht heute völlig anders aus.
Er ist leer.
Wirklich leer.

Es dauert natürlich erst einmal, bis so ein Kalender leer wird. Ich bin seit dreißig Jahren freiberuflich tätig und darauf angewiesen, Termine zu machen. Meine sind meistens Buchprojekte, Vorträge oder Workshops und die werden ein, zwei Jahre im Voraus geplant. Um einen freien Kalender zu bekommen, musste ich davor über ein Jahr lang „Nein“ sagen. „Nein“ zu allen Anfragen. „Nein“ zu allen Angeboten. „Nein“ zu meinem beruflichen Leben.
Natürlich hatte ich nicht vor Halleluja singend und meditierend in der Nase zu bohren. Ich wollte frei sein. Frei, um meinen ersten Roman ohne Zeitdruck und ohne Abgabetermin fertig zu schreiben. Frei, um in meinem Atelier die Skulpturen zu erschaffen, die sich ergeben würden. Und vor allen Dingen frei für das zu sein, was sich mir anbieten würde. Ich wollte mit offenen Augen in die Welt schauen und JA sagen zu können, wenn mir danach war.

Warum sehnen wir uns nach einer Auszeit? Weil das, was wir tun, eine Pause verlangt. Wir drücken den „Stopp“-Knopf und schauen uns unser Leben an. Manche von uns sind so erschöpft, dass sie einfach nur ein Jahr lang
ausschlafen wollen. Manche sind auf der Flucht vor ihrem Leben und unglücklich mit dem, was sie sich erschaffen haben. Beides war bei mir nicht der Fall. Ich habe vor Jahren gelernt auf mich und meinen Körper zu hören und hatte genügend Freude und Freiraum und betrachtete meine Lebensumstände mit Dankbarkeit. Und doch spürte ich, dass meine Seele diese Pause von mir verlangte.

Eine Pause ist auch immer mit der Frage verbunden, ob wir denn wie bisher weitermachen wollen. Wollen wir NUR eine Auszeit oder brauchen wir eine Veränderung? Ich hatte fast zwanzig Jahre lang Vorträge und Workshops über spirituelles und persönliches Wachstum gehalten und war mir nicht sicher, ob es nicht Zeit war, damit aufzuhören. Es gibt so viele neue Autoren und Autorinnen, die mit einer Begeisterung auf Reisen gehen – was vortragen auch bedeutet – und vielleicht sollte ich Platz machen?

Die erste Zeit in dieser neuen Freiheit war ich gänzlich entspannt und ziemlich neugierig: Was kommt auf mich zu? Ich fühlte mich wunderbar, schrieb an meinem Roman und ging ins Atelier. Ich konnte tagelang im Atelier arbeiten und musste nichts unterbrechen. Noch war dieser Zustand zu neu, als das er mich langweilte. Ich konnte lange schlafen – was ich kaum tue. Ich konnte lange ausgehen – was ich noch weniger tue. Ich konnte plötzlich, ohne auf meinen Kalender schauen zu müssen, meine Tochter besuchen, die in Boston studierte. Ich konnte dort auch so lange bleiben, wie wir beide wollten.

Der Roman zog sich wie Kaugummi. Es gab Wochen, an denen ich nicht daran schrieb. Da gab es zwei Theaterstücke, eines das ich fertig machen wollte und ein anderes, welches auch nicht richtig vorankam. Zur gleichen Zeit erzählte mir eine Freundin von ihrer Mediatoren-Ausbildung und ich hörte in mir ein lautes „Ja.“ Das war das erste „Ja“ seit fast zwei Jahren. Wir trafen uns für die nächsten ein einhalb Jahre alle fünf Wochen für einen viertägigen Workshop, hatten dazwischen Treffen mit den anderen Studenten und ich merkte, wie es mich beruhigte, dass ich wenigstens etwas lernen konnte.

Mein früheres berufliches Leben wurde reduziert. Ich schrieb ab und zu einen Artikel für das Engelmagazin und machte weiterhin meine Seite auf Facebook. Es gab kaum Newsletters. Meine Website wurde nicht erneuert. Ich zögerte die Verbindung ganz zu lösen und fragte mich warum? Schließlich hätte ich mich ja auch ganz zurückziehen können. Warum tat ich es nicht? Mein Verstand, der das erste halbe Jahr entspannt war, fing an sich zu melden. Ich wurde unruhig. Ein paar Monate später bemerkte ich, das ich zwar gelernt hatte im „Jetzt“ zu sein, aber das „Jetzt“ war mir langweilig geworden.

„Langweilig?“, ich höre förmlich Ihren Ausruf. „Langweilig? Wie kann im Jetzt zu leben langweilig sein?“ Es kann. Für jemanden wie mich. Natürlich ist es angenehm. Aber „angenehm“ ist so ähnlich wie das dahinplätschern von einem Bach. Es ist ohne jede Herausforderung, ohne jede Spannung.

Angenehm war mir vertraut. Ich hatte mein Leben vor vielen Jahren umgekrempelt. Ich hatte mich entwickelt. War wacher, reifer, ehrlicher geworden. Die Dramen meiner Kindheit, meines früheren erwachsenen Lebens waren einem klareren Bewusstsein gewichen und dafür war ich dankbar. Ich überlegte mir ernsthaft, ob ich vielleicht mit diesem Leben fertig war. Wenn das jetzt alles war, dieser Bach, der dahinplätschert, dann kann ich auch gehen…
Wenn Sie das lesen, mag das vielleicht deprimiert klingen, aber ich war völlig einig mit mir. Es war nur eine Frage und zwar eine, die nicht aus der Verzweiflung kam. Es ist der gleiche Grund warum man aus einer Badewanne steigt, wenn die Haut schrumpelig wird und das Wasser kalt. Die Zeit darin ist vorbei. War sie es auch für mich? Wenn nur noch der Bach rauscht, ich auf die Enkelkinder warte und noch ein paar Bücher schreibe, dann reicht mir das nicht.

Im Januar schrieb ich im Engelmagazin, dass ich mich fühlte, als würde ich in einem Zug sitzen, der nicht abfährt. Ich habe noch nie so viele Zuschriften auf einen Artikel bekommen. Vielen schien es ähnlich zu gehen. Einige schlugen mir rührenderweise Hilfemöglichkeiten vor. Doch ich habe nicht vor, diesen Zustand abzukürzen. Im „Jetzt“ sein bedeutet auch alles was im Jetzt ist zuzulassen. Es ist wie es ist. Dieser Zustand, in dem ich mich befinde, ist von meiner Seele so gewollt. Er hat eine Nützlichkeit. Ich erkenne etwas dadurch.
Ich will ihn nicht gleich wieder loswerden, nur weil er unangenehm ist. Kurz nach dem Zug-Artikel hatte ich eine Meditation in dem ich Zarathustra, einem Meister-Engel und seit vielen Jahren einer meiner Lehrer, vor meinem inneren Auge gegenüber saß. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen und er stand auf und nahm meine Hand. Seit zwanzig Jahren sitzen wir uns gegenüber und er war noch nie aufgestanden. Wir gingen gemeinsame ein paar Schritte und dann bemerke ich, dass es keinen Boden mehr unter uns gab: Wir flogen!
„Wohin fliegen wir denn?“ fragte ich ihn.

„Wir fliegen! Reicht dir das nicht?“ antwortete er.

Ein Ruck ging durch meinen Körper. Oh mein Gott! Es reichte mir nicht! Das wurde mir schlagartig klar. Ich musste über mich selber lachen: Typisch Sabrina! So auf ein Ziel trainiert, dass sie das fliegen nicht bemerkte. Und ich war gleichzeitig erleichtert. Mir wurde klar, wie sehr ich Herausforderungen liebe. Ich liebe es Lösungen zu finden. Ich liebe es zu planen. Mir fehlte … ein Ziel. Und das ging mir ab. Körperlich ab. Schmerzlich ab. Frustrierend ab.

Das war vor drei Monaten. Als ich mich vor kurzem mit meinem Steuerberater zusammensetzte, um meine Steuererklärung zu besprechen, bemerkte ich, dass ich mich für die fehlenden Einnahmen vom letzten Jahr schämte. Da wurde mir klar, wie sehr mein inneres Wertegefühl immer noch damit zusammenhängt, ob ich mir meinen Lebensunterhalt verdiene, ob ich nützlich war, ob ich etwas geleistet hatte. Ich verstand jetzt besser, wie es Menschen geht, die ohne bezahlte Arbeit sind. Ich hatte keine Ahnung wie anstrengend das ist.

So eine Auszeit ist immer auch eine Häutung. Wie ein Schlange, die sich an Steinen reibt, um die alte, zu klein gewordene Haut abzustreifen, so reibe ich mich an meinem bisherigen Leben. Dieses Häuten ist nicht einfach. Weder für die Schlange, noch für mich. Ich finde mich in Gefühlszuständen wieder – heiß/kalt, frustrierend/erschöpft, unruhig/irritiert – die ich schon lange nicht mehr in dieser Intensität hatte. Freiheit aushalten ist vergleichbar mit einer zu umfangreichen Speisekarte: Man ist dankbar für die Auswahl, aber es ist schwieriger sich zu entscheiden.

Was habe ich bisher gelernt?

  • Auszeiten haben nichts mit der Wunschvorstellung zu tun.
  • Herausforderungen, Pläne und Spannungen gehören zu einem erfüllten Leben.
  • Ich werde garantiert kein Zen-Mönch.
  • Ich vermisse meinen Beruf, meine Berufung. Und ich werde weitermachen, aber anders.
  • Ein Buch zu schreiben dauert länger, wenn es keinen Abgabetermin gibt.

Mein Zug ist immer noch nicht abgefahren. Aber es ist bald soweit. Ich kann es spüren …

Dies ist kein Artikel, der einen Anfang, eine Mitte und ein gut überlegtes Ende hat. Es gibt keinen Rat. Kein Resümee. Dies ist eine Geschichte ohne Ende. Das liegt daran, dass ich mit meinem Lernen darüber noch nicht fertig bin. Ich komme mir zur Zeit vor, als würde ich in einem Zug sitzen, der nicht abfährt. Wenn ich durch das Fenster auf den Bahnhof schaue, dann sehe ich wie jeder weiß, wo er hin will; zielbewusst, mit Gepäck, mit einem Plan, mit einer Fahrkarte an mir vorbei läuft.
Doch ich, ich sitze im Zug. In einem Zug, der sich immer noch nicht bewegt. Der immer noch kein Ziel hat. Ein paar Mal bin ich ausgestiegen, um zu sehen, ob ich denn überhaupt im richtigen Zug sitze. Doch da steht, eindeutig: Sabrina Fox. Fahrplan: Seele. Zeit: Jetzt.

Dann gehe ich zurück in meinen Zug. Manchmal Zähne knirschend, manchmal lachend, manchmal genervt. Aber immer ein wenig neidisch, wenn ich die Anderen anschaue, die weiterhin an mir vorbeiziehen. Sie wissen, wo sie hinfahren. Sie kennen ihr Ziel. Sie sind auf dem Weg. Ich dagegen kenne mein Ziel nicht und so betrachte ich ungeduldig die Züge, die neben mir ankommen und wieder abfahren. Nur meiner, so scheint es, bewegt sich nicht.

Ein, zwei Mal bin ich in den letzten Monaten kurz ausgestiegen und mir ging es sofort besser. Ich wusste genau was zu tun war: Irgendein Projekt nehmen, eines, das ein Ziel hat oder einfach da weitermachen, wo ich vor ein paar Monaten aufgehört hatte. Einfach weiterhin Vorträge halten. Einfach wieder Ja zu Angeboten sagen. Doch dieser verdammte Zug will kein Ja mehr hören.
Meine Seele wollte, dass er steht und weil ich mich vor Jahren meinem inneren Wachstum verpflichtet habe, musste ich ihn anhalten. Und da steht er nun, mit 54 Jahren und bewegt sich nicht.

Schieben hilft nichts, das habe ich probiert. Weglaufen bringt auch nichts, dazu weiß ich zu viel. Ich weiß sämtliche Erklärungen auswendig. Schließlich habe ich sie oft genug gelehrt. Oft genug erklärt. Oft genug mir selbst vorgebetet. Das ist auch nicht meine erste Erfahrung darin. Aber die Intensivste. Ich hatte mich bisher nicht so komplett darauf eingelassen, im Jetzt zu sein. Was aber, wenn das Jetzt mich eines Zieles beraubt? Was, wenn nie wieder eines kommt? Was, wenn ich meine Begeisterung für das Leben verloren habe? Wenn ich mich auf die Stille in meinem Zug einlasse, dann spüre ich die beiden Frauen, die mit mir reisen. Zwei Frauen, die ich erst vor ein paar Monaten wahrgenommen habe. Eine ist meine Vorfahrin. Meine Ahnin. Sie zeigt sich mir nur mit ihrem Kind unter dem Arm, dass sie nach vorne schleudert, weil sie es besser haben soll. Sie ist damals, als Erste, als Ursprung meiner menschlichen DNA, aus einer Höhle gekrochen und wollte raus. Sie hat mir ihren Vorwärtsdrang vermacht. Sie ist es, die mich schubst, die keine Ruhe gibt, bis ich weiter mache. Ich bin ihr dankbar, denn ohne sie wäre ich nicht aus der Enge meines Elternhauses gekommen. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft, weiter vorauszugehen, Grenzen zu überwinden und doch ist es auch mühsam mit ihr. Sie drängt eben nicht manchmal – nur dann, wenn es notwendig und wichtig ist – sondern sie drängt IMMER. Sie will, dass ich weiter vorwärts gehe. Sie kennt keine Pausen. Sie kennt kein Innehalten. Innehalten ist für sie das Ende. Ich erspüre sie als jemanden, der nie mit dem jetzigen Moment zufrieden sein kann. Sie denkt immer an morgen. Immer an das Nächste. Weiter! Komm! Mach! Ihre Forderungen kommen mit Ausrufezeichen und in diesem Zug, der nicht abfährt, wird sie verrückt.

Gott sei Dank sitzt noch jemand anderer in diesem Zug: Eine alte, weise Frau. Sie sieht mir ähnlich, denn sie ist – wie meine Vorfahrin – ich. Sie ist ich, am Ende dieses Lebens. Die hat die Erfahrungen schon gemacht, die mir noch bevorstehen. Sie hat viel erlebt, in dem zweiten Teil meines Lebens. Sei hat liebste Mitmenschen verabschiedet, manche hat sie auf dem Weg nach Hause betreut, manche sind in ihren ihrem Armen gestorben, und mit jedem Abschied starb auch eine Erinnerung. Sie hat Abschiednehmen gelernt und einiges andere. SIE hat gelernt im Jetzt zu leben. Sie schmunzelt, wenn sie sieht, wie ich darauf warte, dass wir abfahren. Sie hat es nicht eilig. Sie weiß, wo wir landen werden. Hier bei ihr. In dieser wunderbaren Innigkeit. Und ich weiß es auch. Und doch, ich – im meinem Jetzt – habe so meine Schwierigkeiten mich auf ihre Ruhe in meinem Zug einlassen. Sie sitzt, mit einem Bein angewinkelt, mir meistens gegenüber.Manchmal sitze ich auch in ihr. Dann spüre ich sie. Spüre ihre Leichtigkeit. Ihre Weisheit. Und wenn ich mich mit ihr ganz verbunden habe – wir uns ineinander auflösen, wenn Zeit und Raum nicht mehr existieren – wenn alles in mir langsamer wird, dann empfinde ich ihre Glückseligkeit. Und dann wundere ich mich, warum ich mich denn in diesem heutigen Moment so verwirren lasse. Immerhin sitze ich in einem Zug. Es regnet nicht herein. Mir ist nicht kalt. Er ist bequem. Ich bin in Gesellschaft und fühle mich mit beiden Frauen so inniglich vertraut: Die eine, die drängt und die andere, die entspannt lebt und beide gilt es zu verbinden: Die Weisheit der Einen mit der Kraft der Anderen.

Ich habe mir eine Kette machen lassen: Auf der einen Seite ein Bild von mir als Vorfahrin, auf der anderen eines als alte, weise Frau. Das trage ich um den Hals, um mich daran zu erinnern, beides zu verbinden. Es gelingt mir nicht wirklich. Ich bin auf der Suche nach irgendetwas, das diesen Zug zum fahren bewegt. Vielleicht eine Übung? Ein Ritual? Eine Hausaufgabe? Eine davon war folgende:
„Mache eine Liste und schreibe alles auf, was dich vielleicht interessieren würde, was du vielleicht machen möchtest, was dir vielleicht Spaß machen würde. Betrachte das von der Ego-Seite, von der Persönlichkeit aus. Lass dir Zeit damit. Lese dir die Liste in Ruhe durch und streiche aus, was du bei näherer Betrachtung doch nicht machen
möchtest.“

Das erste, was auf dieser Liste stand, war ein Kind zu adoptieren. Das war ein Wunsch, den ich früher einmal hatte und der nicht erfüllt wurde, weil mein damaliger Partner das nicht wollte. Mein Jetziger umarmte mich und meinte, dass ich seine erwachsenen Kinder doch schon adoptiert hätte. Ich strich es durch. Meine Liste war lang. Die Hälfte davon habe ich
durchgestrichten. Die andere Hälfte ist noch da. Beim Durchstreichen passiert folgendes: Wir informieren unser Feld, also unsere Aura darüber, dass sich bestimmte Dinge erledigt haben. Vielleicht haben wir uns vor Jahren überlegt, Kinder zu adoptieren? Vielleicht wollten wir ein Seminarhaus aufmachen? Vielleicht auswandern? Doch unser Leben hat sich anders entwickelt und diese „man-müsste-doch-Gedanken“ halten uns noch fest. Immer wieder stelle ich fest, dass ich nicht die Einzige bin, die sich überlegt, was wir mit dem Rest unseres Lebens anstellen wollen. Da gibt es noch die Kommune, die irgendwann einmal gegründet werden will. Ein gemeinsames Dorf, eine Vision, ein Miteinander, in der auch die Stille, die Individualität, das Wohlfühlen, das Reisen gelebt sein darf. In der die Kunst, der Austausch, der Spaß, die Weite eine Rolle spielen dürfen. Ist das jetzt die Zeit dafür, frage ich mich, in meinem Zug, der sich nicht bewegt? Heute las ich von verlassenen Immobilienprojekten – Ferienhäuser für dreißig, vierzig, fünfzig Familien, die nicht fertig gebaut in Spanien stehen – ist das ein Zeichen? Will ich nach Spanien? Ich lese weiter und spüre keine Begeisterung. Jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür. Das sind Visionen für später und so lehne ich mich wieder seufzend wieder zurück, in die Polster in meinem Zug.

In meiner gestrigen Meditation sass mir Zarathustra, ein Meister-Engel, vor meinem inneren Auge gegenüber. Die meisten meiner Meditationen sind in Stille. Manchmal sehe ich mich mit meinen Lehrern. Wie üblich war ein Feuer zwischen uns und über uns ein weiter Himmel. Ich spüre seinen Blick auf mir ruhen und plötzlich steht er auf und nimmt meine Hand. Ich war überrascht. Seit zwanzig Jahren sitzen wir uns gegenüber und er ist noch nie aufgestanden. Wir gehen gemeinsame ein paar Schritte und dann bemerke ich, dass es keinen Boden mehr unter uns gibt. Wir fliegen, als wenn wir gehen würden. Ich war erstaunt darüber und fragte Zarathustra:
„Wo fliegen wir denn hin?“
„Wir fliegen! Reicht dir das nicht?“ antwortete er.