Termine, Termine, Termine …
Ich bewundere Mitmenschen, die schnell Termine festlegen können.
„Eine Reise nach XY? Das ist schnell gebucht!“
„Termine für Workshops festlegen? Das schaffe ich in 10 Minuten!“
„Eine Vorbereitung zu einem Seminar? – Da! Wir nehmen diese Woche im September und die im Oktober. Fertig!“
Ich bewundere das. So einfach über dem Jahreskalender sitzen und Termine eintragen. Ich bin seit über fünfunddreißig Jahren freiberuflich und manchmal wünsche ich mir einen ganz normalen Job, bei dem die freie Terminplanung sich auf Urlaubstage beschränkt. Für jemanden wie mich mit Terminplanungs… tja, wie nenne ich das jetzt … Herausforderungen ?!?! geradezu ideal.
Obwohl ich viele Dinge schnell erledigen kann, das braucht bei mir. Immer schon. Immer wieder bin ich fasziniert davon, warum dieses Termine aussuchen bei mir so lange dauert. Ich kann mich in sekundenschnelle für ein neues Zuhause entscheiden. Ich kann mich mit Begeisterung in eine neue Aufgabe hineingeben. Ich kann mit einem Blick Farbe an den Wänden aussuchen. Ich kann aus dem Stegreif Vorträge und Workshops halten. Ich kann spontan singen und Lieder gestalten.
Aber das kann ich nicht.
Natürlich habe ich einige Theorien darüber. Ich bin gerne Herrin meiner Zeit. Ich liebe diese Freiheit, die ich mir erschaffen habe und weiß sie enorm zu schätzen. Ist mein Kalender zu voll, bin ich für mein persönliches Wohlbefinden nicht mehr flexibel genug. Denn dazu brauche ich freie Zeiten in meinem Terminkalender. Manchmal gibt es Gesangs- und Rhythmus Workshops bei denen ich selbst teilnehmen möchte und dann vielleicht schon selbst besetzt bin.
Eine weitere Theorie ist: Meine 29jährige Tochter lebt in Los Angeles und wenn sie mich besuchen kommt – weil sie mal zufällig Urlaub hat (in den USA ist das nicht so verbreitet) – dann möchte ich auch da sein. Dafür kann ich mir natürlich nicht das ganze Jahr freihalten …lach … aber trotzdem werfe ich immer noch ein Auge darauf, wenn ich für längere Zeit und viele Wochenenden auf Tour gehe.
Der dritte Grund: Ich habe in der zweiten Jahreshälfte einiges vor. Jetzt im Herbst werde ich ein neues Buch schreiben – eines das schon lange angekündigt wurde – über ehrenhafte Trennung mit dem Titel: „Wir lernen uns kennen – wenn wir uns trennen.“ Dafür brauche ich Zeit.
Dann möchte ich meine Akademie aufbauen. Auch das braucht Zeit und vor allem mache ich das sehr vorsichtig. Ich hatte mich schon mal Mitte der 90ger Jahre in eine Arbeit hineingestürzt, die mich zwang fast 80% meine Zeit vor dem Computer zu verbringen. Damals hatte ich meine erste Website „My Angel and I.com“ und quasi ein spirituelles Mini-Facebook. Nur mit dem Nachteil dass ich alles alleine machte und jeden Eintrag von außen (und das waren viele) überprüfte. Ich hatte teilweise eine viertel Million Besucher pro Monat und nach zwei Jahren war ich dermaßen erschöpft, dass ich mich für eine lange Weile zurückziehen musste. Das soll mir mit der Akademie nicht mehr passieren und so überlege ich lange und sorgfältig, wie ich das gestalten kann, so dass es nicht nur die Teilnehmer sondern auch mich lange erfreut. Dabei geht es mir nicht darum, so viele TeilnehmerInnen wie möglich zu haben, so groß wie möglich zu werden, sondern lieber eine überschaubare Gruppe zu haben, die sich wie ich mit Begeisterung dafür interessieren.
Und jetzt ist mein eigener Workshop-Raum – die Galerie Schwabing – in München fertig und ich freue mich jedes Mal, wenn ich dort bin. Einen ersten Workshop habe ich schon gegeben. Gelegentlich wird dort gesungen und Stankos meditative Farbfelder hängen und wir hatten schon eine Ausstellung damit. Ich wünsche mir weitere Workshops und Seminare. Der Raum fühlt sich gut an.
Räume müssen gefüllt werden. Doch in erster Linie mit einer Schwingung. Dieser Raum ist dem angenehmen und aufmerksamen Sein gewidmet: Schönheit, Weisheit, Klang, Freude, Kunst.
Die Galerie Schwabing ist
- Eine Galerie
- Eine Akademie für Freude und Wachstum
- Ein Raum für improvisiertes Singen
- Ein Platz für Workshops
In einer Meditation hieß es, dass ich erst einmal mehr Zeit dort alleine verbringen soll. Der Raum soll gefüllt werden mit meiner Schwingung. Meinem Klang. Meiner Musik. Meinem Sein. Es ist ein heiliger Raum und den möchte ich so gestalten wie ich auch meine Zuhause gestalte: Voller Wärme und Herzlichkeit. Ich möchte, dass sich jeder, der zu Besuch kommt, hier wohlfühlt. Wie wir es uns ja auch für unser Zuhause wünschen.
Trotzdem weiß ich, dass dieser Raum der durch eine sehr wundervolle magische Fügung entstanden ist, nicht nur von mir gefüllt werden will. Und dazu muss ich Termine ausschreiben. Tja …
Eigentlich sollten in meinem Mai Newsletter die Termine für die nächsten zwei, drei Monate stehen. Ich freue mich auf neue Workshops. Ich bin willig. Die neuen Workshop-Themen stehen fest. Mein Kalender ist ziemlich frei. Für diejenigen die meinen Newsletter schon lange kriegen – ich bemühe mich einmal im Monat einen zu schreiben. Die letzten Jahre gab es ihn vielleicht drei, vier Mal im Jahr. Deshalb habe ich diesen Mai-Newsletter schon Mitte April angefangen.
Tja. Eigentlich war er pünktlich zum Ende des Monats fertig. Bis auf die Termine. Die müsste ich noch aussuchen.
Aber ich bin ja gerade umgezogen und noch am renovieren. Ich hatte bis gestern fast jeden Tag Handwerker da. Ich musste auf- und umräumen. Die Nachbarn treffen. Mit Handwerkern sprechen. Entscheidungen treffen. Meinen Schreibtisch aufräumen. Emails beantworten. Schon lange geplante Workshops geben. Zum Baumarkt fahren. Müll wegfahren. Sachen einkaufen. Und – auf den Newsletter starren. Und auf meinen Kalender.
Interessant, wie ich dann doch alles schaffte – nur das Termine aussuchen nicht … Das weit weniger Zeit in Anspruch nehmen würde, als zum Beispiel eine Fahrt zum Wertstoffhof.
Jeden Tag nahm ich mir vor: Heute wird der Newsletter fertig. Und der Tag verging und der Newsletter blieb wo er war. Auf meinem Computer. Ihr wisst ja, ihm fehlen noch die Termine.
Dann hatte ich einen Anfall und schrieb ein paar Termine in meinen Kalender (das war schon mal der erste Schritt). Doch diese Termine schafften es nicht in den Newsletter. Sie blieben einfach wo sie waren. Wie wir alle wissen, ist das kein großes Ding: Copy and Paste. Kopieren und Einsetzen. Tausend Mal gemacht. Dauert eine Sekunde. Müsste doch drin sein – müsste man meinen – aber nein. Irgendetwas in mir weigert sich.
Ich vertraue allem was sich in mir bewegt – oder in diesem Fall nicht bewegt. Also hat dieser Mai Newsletter – der jetzt am Wochenende rausgeht (19./20 Mai!!!) – keine neuen Termine.
Und so bleibt die Herausforderung: Warum kann ich mich schwer für Termine entscheiden? Ich meine … grundsätzlich. Nicht nur in diesem Fall. In diesem Fall erahne ich warum: Ich muss den Raum selbst erst noch füllen. Der Rest wird sich zeigen.
Tja. Dann schauen wir mal wie es weitergeht und in der Zwischenzeit bewundere ich Euch alle, die das so mit links hinkriegen.
Von Herzen
Sabrina
PS: „Schreiben hilft“ – das habe ich schon öfters gesagt. Denn durch das Aufschreiben klärt sich unser Hirn und wir erspüren mehr was es ist was uns da umtreibt. Dank diesem Blog bin ich jetzt im Frieden damit, dass es nun gerade keine Termine gibt. Ich kann das Aufschreiben nur empfehlen…
Liebe Sabrina, deine Herausforderung mit den Terminen verstehe ich sehr gut. Ich persönlich bin eher so ein „Hybridwesen“ aus analytischer Jungfrau, die alles geplant haben muss und spontanem Wassermann, der auch mal alles über den Haufen werfen kann. Der plötzliche Tod meiner geliebten und geschätzten Schwiegermama hat mir vor zwei Wochen vor Augen geführt, dass auch ein lange im Voraus geplanter Urlaub in meine Ursprungsheimat Siebenbürgen auf einmal im Jetzt nicht mehr wichtig ist. Deshalb: Folge weiterhin deiner Intuition und plane deine Termine dann, wenn es sich richtig anfühlt. In Liebe und Verbundenheit, Astrid
Herzlichen Dank für deine Zeilen liebe Sabrina. Du bist mir immer wieder Inspiration und spiegelst mir trostreich so oft so viel.
Mir geht es auch seit langem so, dass es mir einfach schwer fällt, Termine zu setzen für Gruppen und Workshops.
Früher war da allerdings spontan Klarheit und ich hatte die Impulse dazu. Die Termine passten dann auch für mich und alle Teilnehmerinnen.
Jetzt eher nicht. Ich frage mich immer wieder, wann das wieder leichter wird.
Zuletzt hatte ich mich dann einfach überwunden und kurzfristig einen Workshop angesetzt, der mich gerade angesprochen hat mit Wildkräutern zu kochen und das ging nunmal nur kurzfristig, weil bestimmte Kräuter so wie ich es vorhatte ja nur eine gewisse Zeit vorhanden sind in der Natur. Das ganze in Verbindung mit einer Naturmeditation.
Leider kam er nicht zustande… Oder zum Glück. Denn ich bekam einen Tag vorher Halsschmerzen und einen Infekt. Es sollte nicht sein, weil ich mich ausruhen und für mich sorgen sollte.
Ich höre normalerweise auf die Stimme meines Herzens wie du auch.
Dieser Termin war aus dem Anspruch an mich gesetzt worden, doch nun endlich wieder etwas anzubieten und zu bewegen.
Es ging nicht. Ich nahm mir Zeit für mich, um zu heilen und genoss die gesunden Kräuter für mich selbst und für meine Familie.
Ich frage oft nach, wann es denn nun soweit ist. Seit 2 Jahren kommt da kaum ein Impuls. Seither kommen Einzeltermine zu mir. Da bin ich flexibel. Da kann ich kurzfristig planen.
Da kann ich Freiräume schaffen für mich und meine Familie. Das scheint für mich jetzt so richtig zu sein. Allerdings funktioniert das mit Seminaren dann auch nur 1:1.
Das habe ich nun mehrfach ausprobiert und ich finde es klasse. Ganz persönlich und intensive Beratung und Energieheilarbeit ohne langes Planen.
Ich bin gespannt, wie sich bei dir die Terminplanung zeigt und wie sich alles gestaltet. Wenn wir auf die Stimme unseres Herzens hören, sind wir immer gut beraten.
Von Herzen viel Freude und Liebe bei allem was sich zeigt.
Herzensgrüße
Bettina Eleisia
vielleicht will unsere seele einfach nicht verplant werden………..
herzlichst
kalypso