BodyBlessing Übungen

     „Natürlich wissen wir es alle selber: Es braucht Übung bis wir etwas Neues wirklich in unser Leben integriert haben. Deshalb gibt es hier eine Anzahl von BodyBlessing Übungen. Manche machen sie wöchentlich mit der Familie, manche mit ihren Freundinnen oder Freunden. Gemeinsam helfen wir uns dabei dran zu bleiben.“

 

1.BodyBlessing Übung: Die Umarmung.

Jeden Morgen, gleich nach dem Aufwachen, umarmen wir uns selbst. Wir erfühlen unseren Körper und bedanken uns dafür, dass wir einen Körper haben. Wir sind eine unendliche Seele, die eine menschliche Erfahrung macht, und wir haben uns diesen Körper – so wie er ist – erschaffen. Und obwohl er uns vielleicht nicht „perfekt“ erscheint (was ist schon perfekt?), ist er perfekt für uns als Seele. Wir umarmen uns so, wie wir unseren besten Freund umarmen. Falls wir es beim Aufwachen vergessen, holen wir es nach, sobald wir uns erinnern.

 

2. BodyBlessing Übung: Was sage ich über meinen Körper?

Diese Woche achten wir darauf, was wir über unseren Körper denken und sagen. Sagen wir z.B.: „Ich kann mir nichts mehr merken.“ – „Mir ist immer kalt.“ – „Du lieber Himmel, schaue ich fürchterlich aus.“ – „Ich werde alt.“ – „Ich hasse meinen Bauch.“ – „Ich kann überhaupt nichts Kleingedrucktes mehr lesen.“ (Besonders Sätze mit „immer“ und „nie“ sind selten wahr. Denn es kann uns gar nicht „immer“ kalt sein.), dann führen wir am besten eine Strichliste oder besorgen uns einen von diesen Handzählern, den man sich auch dekorativ um den Hals hängen kann, … und dabei üben wir, zusätzlich die Wahrheit zu sagen, wenn wir darauf angesprochen werden. Als zusätzliche Unterstützung erzählen wir den Menschen, die uns nahe sind, was wir hier üben. So können sie uns bei den automatisch gemachten Aussagen daran erinnern, was wir denn üben wollten. Wir passen nur auf, was wir denken und sagen. Wir korrigieren es nicht. Das kommt nächste Woche. Es ist möglich, dass es nur durch das Beobachten weniger wird. Unser Körper wird sich freuen.

 

3. BodyBlessing Übung: Beim Körper bedanken.

Letzte Woche haben wir beobachtet, wie oft wir schlecht über unseren Körper reden. Dadurch ist uns dieses unbewusste sich Beschweren bewusst geworden. Unser Körper hört uns. Er hat die Ohren. Diese Woche loben wir ihn. „Wie toll, dass ich das noch lesen kann.“ – „Oh, jetzt ist mir warm!“ – „Wie großartig, dass ich solche talentierten Hände habe.“ – „Danke Beine, dass ihr mich heute so lange getragen habt.“ Nochmal: Wir bedanken uns nicht für die Cellulitis. Wir bedanken uns für unsere Beine. ;-) Wir bedanken uns für die Möglichkeiten, die wir haben. Wir erlauben uns, diese Dankbarkeit zu fühlen.

 

4. BodyBlessing Übung: Dem Körper Ruhe geben.

Wir beobachten, ob unser Körper Ruhe braucht. Das mag die Ruhe vor Geräuschen, die Ruhe aus Erschöpfung, die Ruhe vor Menschen sein. Diese Woche erspüren wir, was unser Körper braucht und geben uns diese Ruhe. Selbst wenn es nur für ein paar Minuten ist. Geht es gerade überhaupt nicht, dann versprechen wir unserem Körper, ihm später Ruhe zu schenken, und dann halten wir auch unser Versprechen.

 

5. BodyBlessing Übung: Stressanzeichen erkennen.

Diese Woche achten wir darauf, wie sich eine eventuelle Anspannung im Körper zeigt. Ziehen sich meine Schulterblätter hoch? Wird mir kalt? Entsteht eine Wut in mir? Bekomme ich keine Luft mehr? Verkrampft sich mein Kiefer? Beginnen Kopfschmerzen? Fühle ich eine Schwere im Magen? Zucken meine Beine? In dem Moment, wo wir etwas bemerken, fühlen wir uns in genau diesen Körperteil hinein und beginnen unseren Atem in diese Zone zu schicken. Dabei bedanken wir uns: „Danke, mein herrlicher Körper, dass du mir zeigst, wenn ich angespannt werde.“ Nach einer Weile können wir unseren Körper fragen, was er braucht. Dazu sind wir einfach nur still, stellen innerlich die Frage und WARTEN auf eine Antwort. Das ist wie beim Telefonieren. Da warten wir auch, bis der Andere etwas sagt. Auch hier warten wir: Welche Gedanken, Ideen oder Bilder schickt mir mein Körper. Natürlich tut es uns gut, wenn wir das, was sich unser Körper wünscht, auch umsetzen.

 

6. BodyBlessing Übung: Im Körper bleiben.

Diese Woche versuchen wir so oft wie möglich im Körper zu sein. Wir bemühen uns, so gut es eben geht, in Gedanken nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft und nicht in den Angelegenheiten anderer Leute zu sein. Manchmal geht es nicht: Wir planen eine Reise, wir müssen überprüfen, was früher mal nicht funktioniert hat. Doch weder in der Zukunft noch in der Vergangenheit müssen wir lange bleiben. Es hilft, wenn wir – als Erinnerung – vielleicht diese Woche ein bestimmtes Schmuckstück tragen oder überall diese gelben „Post-it“-Notizen anbringen mit der Erinnerung „Im Körper bleiben“. Manchmal habe ich mir ein Zeichen auf den Handrücken mit Kugelschreiber gemalt, um mich an eine Übung zu erinnern. Wie bleiben wir im Körper? In dem wir uns häufig folgende Fragen stellen: Wie fühle ich mich jetzt? Was sehe ich jetzt? Was spüre ich jetzt? Was mache ich jetzt?

 

7. BodyBlessing Übung: Talente anerkennen.

Wir erfreuen uns an unseren Begabungen und Talenten. Vielleicht sind wir besonders gelenkig, haben eine schöne Singstimme, können Zusammenhänge schnell begreifen oder gut mit Holz umgehen. Wir haben vielleicht ein Talent für Sprache mitbekommen oder wir funktionieren besser, wenn wir eine Struktur haben. Vielleicht lernen wir schnell oder können uns gut neuen Situationen anpassen. Alle unsere Begabungen und Talente haben wir uns vor diesem Leben, vor unserer Geburt, so sorgfältig ausgesucht wie ein Drei-Sterne-Koch seine Zutaten. Das entstandene Gericht und unsere Begabungen sind genau so, wie wir sie haben wollen. Wir sind einzigartig. Und das wollen wir diese Woche erkennen und genießen. Wir erkennen die Begabungen die wir HABEN und nicht die, die uns fehlen.

 

8. BodyBlessing Übung: Einsinken in den Körper.

Wir lassen uns in unseren Körper einsinken, wie wir in eine Badewanne einsinken. Das Einsinken in den Körper bitte diese Woche mindestens einmal täglich üben. Wie fühle ich mich an, wenn ich tief in mir bin? Fühle ich Wellenbewegungen? Bereiche, die heiß sind? Ein Fließen? Das wird mit der Zeit mehr werden. Wenn wir am Anfang noch wenig empfinden, versuchen wir, damit nicht zu hadern. Wir fühlen, was wir fühlen. Oft erwarten wir von uns zu viel. Ich habe am Anfang auch nichts gespürt. Das wird schon! Das sind kleine, sehr zarte innere Bewegungen. Die entgehen uns leicht. Ein einfacher Test, ob Sie komplett und wirklich in Ihren Körper eingesunken sind: Sie lächeln. Es lässt sich gar nicht vermeiden.

 

9. BodyBlessing Übung: Erdung.

Diese Woche erden wir uns. Wie erdet man sich? Indem wir Kontakt mit der Erde haben. Richtigen Kontakt. Barfuß. Unser Körper fühlt die Mutter Erde. Wir legen uns auf die Erde, riechen Blumen, berühren Bäume, genießen die Sonne, streicheln Gräser, erleben Wasser – erfreuen uns auch am Regen. Dusche und Badewanne gelten auch. Nur, anstatt sich zu waschen und dabei an etwas anderes zu denken, lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf das Wasser. Körperliche Innigkeit durch Sexualität erdet. Das Essen von organischem Fleisch, erdet. Berührungen erden. Nachts den Mond zu spüren, erdet.

 

10. BodyBlessing Übung: Essen segnen.

Das kann ein inneres Gebet sein oder ein gemeinsamer Segen mit allen, die an diesem Mahl teilnehmen. Wenn ich neue Gäste habe, dann frage ich, ob sie bei einem Segen mitmachen möchten. Wir halten uns bei den Händen und einer von uns spricht ein Tischgebet. Meines hört sich ungefähr so an: „Wir nehmen uns einen Moment um anzukommen. (Längere Pause, in der wir auch alle wirklich innerlich ankommen). Himmlischer Vater, himmlische Mutter, wir bedanken uns für dieses Mahl und bei allem und allen, die mitgeholfen haben, dass dieses Mahl hier vor uns steht. Wir bitten darum, dass es unseren Körper unterstützt und uns wohl tut. Möge unser Mahl gesegnet sein. Amen.“

 

11. BodyBlessing Übung: Beim Duschen und Eincremen bedanken.

Da wir uns sowieso schon die Zeit nehmen unseren Körper zu waschen oder/und ihn vielleicht auch eincremen, können wir uns dabei auch gleich bedanken. Es ist nicht nur ein Denken in Dankbarkeit, sondern auch ein Fühlen. Die Dankbarkeit will gefühlt werden. Da entsteht im Körper etwas Warmes, etwas Glückliches. Und selbst wenn wir einen Körperteil einseifen, den wir partout noch nicht akzeptieren können, dann sagen wir: „Ich wünsche mir, ich könnte dich lieben.“

 

12. BodyBlessing Übung: Körperkontakt.

Unser Körper braucht nahen Kontakt mit anderen Menschen. Sind wir in einer Beziehung, mag uns das leichter fallen. In den Zeiten, in denen ich alleine lebte, brauchte ich häufiger Massagen. Es muss kein sexueller Körperkontakt sein, sondern ein naher und wärmender. Bei einem Freund im Arm zu liegen, habe ich immer sehr genossen. Auch beim Tanzen kommt es zu diesen wärmenden Umarmungen (vorausgesetzt wir haben einen netten Partner ;-). Diese Woche erlauben wir uns, Körperkontakt zu erfühlen und auch wirklich präsent dabei zu sein und es zu genießen. Umarmungen sind wichtig für unser Wohlbefinden. Wenn wir eine Umarmung brauchen, können wir das auch sagen. Wir können natürlich auch selbst Umarmungen anbieten. Das war am Anfang nicht leicht, schließlich habe ich mich auch etwas geniert. Mein Satz dazu? – „Ich biete heute Umarmungen an. Möchte jemand eine?“

 

13. BodyBlessing Übung:  Selbstlob.

Wir loben uns heute selbst und am besten auch noch laut. Wir loben unseren Körper, unser Gedächtnis, unsere Begabungen. Ich war am Anfang überrascht, wie nett die Leute darauf reagiert haben. Ich komme noch aus der strengen Erziehung und dem Glaubensbekenntnis: „Selbstlob stinkt“ und „Wer glaubst du denn, wer du bist?“ Natürlich mache ich mich durch mein Lob nicht besser als andere. Ich erfreue mich an mir. Noch ein paar Infos von mir dazu auf YouTube: (http://www.youtube.com/watch?v=BzXrw-P8UrI)

 

14. BodyBlessing Übung: Eigene und andere Gefühle.

Wenn wir uns wohl fühlen, dann fühlt sich unser Körper leicht an. Wenn nicht, fühlen wir uns schwer. Gedanken und Körper teilen sich untereinander mit. Doch nicht alles, was wir erfühlen, ist von uns generiert worden. Als Menschen sind wir dazu geschaffen, Mitgefühl zu entwickeln. Manchmal nehmen wir die Gefühle unserer Umgebung mit auf. Diese Woche schauen wir nach, ob das, was wir fühlen, auch von uns kommt. Wie das geht? Wenn wir aus „heiterem Himmel“ ein eigenartiges Gefühl haben, dann fragen wir uns: „Bin das ich, der dies fühlt?“ Und wir schauen nach, ob es gerade einen Gedanken, eine Situation gab, die dieses Gefühl ausgelöst hat. Wenn nicht, dann habe ich das Gefühl (durch das neuronale Netz) „aufgeschnappt.“ Dann holen wir uns wieder in unser eigenes Wohlbefinden zurück: Wir HOLEN UNS ZURÜCK in den Körper. Wir HOLEN UNS ZURÜCK in den jetzigen Moment.

 

15. BodyBlessing Übung: Ich bin für immer.

Als Seele bin ich für immer. Ich bin eine unendliche Seele, die eine menschliche Erfahrung macht. Wenn ich mich daran erinnere, dass ICH FÜR IMMER bin, dann entsteht im Körper eine Entspannung, ein Wohlgefühl. Alles was sich vielleicht in unserem Leben als Anstrengung, als Mühe, als Drama, als Irritation zeigt, wird durch das Erinnern, dass wir für immer sind, schwächer oder löst sich völlig auf. Diese Woche erinnern wir uns immer wieder daran: „Ich bin für immer.“ Dabei beobachten wir, wie wir uns fühlen.

 

16. BodyBlessing Übung: Atem.

Diese Woche konzentrieren wir uns so oft wie möglich auf unseren Atem. Wir atmen aufmerksam ein und aus. Wenn wir Ruhe brauchen, konzentrieren wir uns auf unseren Atem. Wir atmen – so oft wie es geht – komplett ein und aus.

 

17. BodyBlessing Übung: Gefühle zeigen.

Manchmal zeigen wir unsere wahren Gefühle nicht, sondern tun so, als würden wir etwas anderes fühlen. Ein Beispiel: Wir fühlen uns einsam. Das wollen wir aber nicht herzeigen. Was würden die anderen von uns denken? Außerdem sollen wir doch positiv denken und das ist nun wirklich kein positives Gefühl, oder? So tun wir so, als wenn wir glücklich wären, und wenn uns jemand fragt, dann setzen wir unser schönstes Lächeln auf und behaupten, dass es uns prima geht. Das ist nicht wahr. Wir können vielleicht unser Gegenüber täuschen, aber bestimmt nicht unseren Körper. Authentisch zu leben heißt, das was ist, auch zuzulassen. Diese Woche erlauben wir uns, die Gefühle zu haben, die wir haben. Es heißt nicht, dass ich jedem alle Gefühle zeigen muss. Manchmal fühlt sich das nicht richtig an. Es heißt aber, dass wir aufmerksam beobachten, ob wir „nur so tun, als ob“. Gerade in spirituellen Kreisen glauben viele, sie müssten immer glücklich sein. Wir machen eine menschliche Erfahrung. Und dazu haben wir menschliche Gefühle. Und es gibt mehr als eines … in der nächsten Woche schauen wir uns an, was wir mit diesen Gefühlen machen können.

 

18. BodyBlessing Übung: Das Geschenk der Gefühle.

Gefühle sind Zeichen, und da wir diese Zeichen auch nützen wollen, fragen wir uns, wenn so ein Gefühl akut hochkommt: „Warum fühle ich mich so?“ Manchmal fällt es uns gleich auf. Wir fühlen uns überfordert, ignoriert oder schlecht behandelt. Dann können wir das mitteilen. Manchmal ist es nicht ganz klar, wo dieses Gefühl herkommt. Dann frage ich mich: „Wer in mir fühlt sich so?“, „Warum?“ Wir sind auf der Suche nach unseren „Waisenkindern“. Waisenkinder sind emotionale Aspekte von uns, die uns geprägt haben. Wenn uns zum Beispiel ein Elternteil mit sechs Jahren verlassen hat, dann kommt häufig bei einem späteren Verlassen werden unsere Sechsjährige hoch. Es ist also nicht nur das JETZIGE Gefühl, sondern auch alle vorherigen Gefühle. Unser Leben wird dann von unserer Angst als Sechsjähriger bestimmt und gelenkt. Jetzt – wo wir erwachsen sind – können wir uns selbst trösten. Das geht in Gedanken ungefähr so: „Liebe Sechsjährige, wir sind jetzt erwachsen. Selbst wenn jemand uns verlässt, werden wir das überleben. Ich werde mich selbst nie verlassen! Ich bin für mich da.“ Und so trösten wir dieses Waisenkind in uns. Je häufiger wir das tun, desto seltener wird es hochkommen und unser erwachsenes Benehmen nicht mehr beeinflussen.

 

19. Bodyblessing Übung: Finger halten.

Diese Woche halten wir unsere Finger aufmerksam. Am besten gehen wir durch alle zehn Finger durch, die von der anderen Hand einzeln umfasst werden (näheres siehe YouTube http://www.youtube.com/watch?v=hb7q8wZ3b5w) Dabei beobachten wir uns, wie sich unser Körper anfühlt. Wir halten also liebevoll unseren Finger und schauen nach, wo in meinem Körper wir etwas fühlen und was wir fühlen. Das beobachten wir nur. Wir machen sonst nichts damit. Wenn wir in der U-Bahn sitzen, wenn wir auf jemanden warten, bei unseren täglichen Meditationen, wir halten unsere Finger. Wir vertrauen darauf, dass der Finger gehalten werden wird, an den wir gerade denken oder den wir intuitiv umfassen.

 

20. Bodyblessing Übung: Mit Ärger umgehen.

Falls wir diese Woche ärgerlich werden sollten, dann fragen wir den Ärger, warum er hochkommt. Manche von uns glauben, dass man alle seine Gefühle sofort rauslassen soll. Der Meinung bin ich nicht. Ich kann meine Gefühle mitteilen, aber ich muss nicht hysterisch herumbrüllen. Das erinnert mich immer ein bisschen an Stinkbomben (schmunzel). Ich bin wütend und ihr kriegt es ab. Hah! Ich habe mir angewohnt den Ärger zu fragen, WARUM er da ist. Ich glaube, er ist uns nützlich. Wenn ich merke, dass ich ärgerlich werde und im Gespräch bin, dann teile ich mich mit: „Ich merke gerade, dass ich ärgerlich werde. Ich weiß nicht genau, warum. Ich muss mal nachschauen, warum das jetzt passiert. Einen Augenblick, bitte. “ Ich weiß, das hört sich komisch an … aber wenn wir uns ändern wollen, dann sind manche Sachen einfach ein bisschen komisch. Damit wir nicht nur darauf warten müssen, ob und wann wir uns ärgern, verbringen wir den Rest der Zeit damit, weiterhin die Finger zu halten (siehe letzte Woche).

 

21. BodyBlessing Übung: Reize reduzieren.

Diese Woche reduzieren wir Reize. Wir erlauben uns Stille-Zeiten. Der Fernseher, der sofort eingeschaltet wird, wenn wir nach Hause kommen, bleibt aus. Die konstante Musikberieselung wird abgestellt. Wir gehen seltener auf Facebook und checken unsere E-mails weniger. Wir reden weniger. Wir üben uns im Sein. Einfach mal nur zu sitzen. Einfach mal nur zu schauen. Einfach mal Leute in der Straßenbahn zu beobachten, statt das Handy zu checken. Wir stecken in unserem Schlafzimmer elektrische Geräte (falls möglich) aus. Ja, ich meine auch den Fernseher (falls überhaupt einer im Schlafzimmer ist).

 

22. BodyBlessing Übung: Ungesunde Abhängigkeiten.

Wir versuchen ungesunde Abhängigkeiten zu reduzieren. Alle unsere Zellen erhalten Reize. Ob nun durch körperliche oder visuelle Erfahrungen, Geschmack oder Geräusche. Der ganze Körper nimmt diese Reize auf und schickt sie an den Verstand, der diese dann beurteilt: „Bin ich sicher? Ist das gefährlich?“ Nach einer Weile haben sich so viele Reize in unseren Zellen angesammelt, dass sie voll sind und geklärt werden wollen. Manche versuchen es mit Drogen, ungesundem Tablettenkonsum, übertriebenem Sport, Sex als Aufputsch- und Entspannungsmittel, die Sucht „informiert sein zu müssen“ (gemeint sind Nachrichtenjunkies, zu vieles Fernsehen oder Computersüchte). Diese Woche versuchen wir, diese Abhängigkeiten zu reduzieren und durch etwas anderes zu ersetzen. Je nach dem, was für uns passt: Spazierengehen, Yogaübungen, meditatives Atmen, Singen etc. und wir erinnern uns: „Ich bin für immer.“

 

23. Bodyblessing Übung: Trost.

Wir trösten unsere schmerzenden Stellen. Diese Woche legen wir regelmäßig – mindestens jedoch zwei Mal am Tag – unsere Hände auf eine Schwachstelle am Körper, die Unterstützung braucht. Dann trösten wir diesen Körperteil und bedanken uns, dass er sich so viel Mühe gibt zu heilen. Wir streicheln uns dabei, wie man ein Kind streichelt. Wenn alles wunderbar harmonisch an unserem Körper ist, erfreuen wir uns daran und bedanken uns, dass unser Körper sich so wohl fühlt.

 

24. BodyBlessing Übung: Loslassen.

Wir werden älter. Alle. Jeder von uns. Älterwerden ist eine Übung im Loslassen. Denn wenn wir das geübt haben, dann werden wir es bei unserem ultimativen Loslassen – am Ende dieses Lebens –  leichter haben. Wir können uns natürlich gegen das Älterwerden wehren oder wir können es akzeptieren. Ich habe früher für Jahre gemeckert, dass meine Augen immer schlechter werden (ich war kurzsichtig). Dann habe ich mich mit ihnen unterhalten. Ich wollte, dass ich besser sehe. Meine Augen waren beleidigt. Sie beschwerten sich: „Nie sagst du uns, dass wir schön sind.“ Ja, das war wahr. Schließlich habe ich Augen! Diese Woche erfreuen wir uns an dem, was wir noch können! Wie wir noch sind! Und die ganz Jungen unter uns: Erfreut euch an dem jetzigen Zustand, wie wir uns an unserem erfreuen. Gedanken und Sorgen über das Älterwerden lassen uns schneller altern.

 

25. BodyBlessing Übung: Unser Körper ist unser Barometer.

Unser Körper zeigt uns, ob wir uns wohlfühlen oder nicht. Wenn wir also von einem Zusammentreffen, einer Party, einer Feier, einem Abendessen nach Hause kommen und wir uns völlig erschöpft und ausgesaugt fühlen, so mag das auch ein Zeichen sein, dass uns diese Gruppierung von Menschen nicht gut tut.(Übrigens, ich unterscheide nicht zwischen „schlechten“ und „guten“ Menschen. Manches passt einfach nicht mehr zusammen. Da ist nichts Schlechtes daran.) Unser Körper zeigt uns, was unser Verstand manchmal nicht erkennen will: Wer tut uns gut, wer nicht. Diese Woche beobachten wir, wer uns gut tut. Freundschaften sind nicht immer für ewig. Manchmal hat man sich auseinandergelebt. Wenn uns Freunde nicht in unserem Wachstum unterstützen, dann sind sie nicht unsere Freunde. Das heißt übrigens nicht, dass meine Freunde mich immer toll finden müssen. Ich bin besonders dankbar, wenn mich meine Freunde und mein Liebster auf meine Schwachstellen hinweisen. Sie tun es mit liebevollem Wohlwollen. Das sind Freunde!

26. BodyBlessing Übung: Was sagt unser Körper über uns?

Wenn unser Körper einen Brief an uns schreiben würde, was würde er uns schreiben? Was würde er uns sagen? Dies ist keine theoretische Übung. Dies ist eine Übung mit Stift und Papier oder der Tastatur des Computers oder der Schreibmaschine. So ein Brief mag ein bisschen dauern und uns nicht gleich gelingen. Einige Briefe brauchen vielleicht ein paar Anfänge. Manche beginnen erst mit ein paar Gedanken oder Notizen, die dann ins Reine geschrieben werden. Diese Woche schreiben wir einen Brief von unserem Körper an unseren Verstand, an unsere Persönlichkeit. Was haben wir daraus erfahren?

 

27. BodyBlessing Übung: Vorsingen.

Diese Woche singen wir so oft wie möglich. Ja, auch Sie können singen! Den Körper stört es nicht, wenn wir einen Ton nicht halten können. Es können Lieder sein, die uns in den Sinn kommen oder einfach nur Töne, die natürlich aus uns kommen. Wir machen das so oft wie  möglich, mindestens jedoch einmal am Tag und für länger als ein paar Minuten. 15 Minuten dürfen es schon sein…

 

28. BodyBlessing Übung: Tanzen.

Suchen Sie sich eine Musik aus, die Sie berührt. Sie sollte harmonisch und melodisch sein. Sie darf gern rhythmisch sein. Sie muss Ihnen Spaß machen. Minimum: 15 Minuten täglich. Erfühlen Sie die Musik. Tanzen Sie die Musik. Falls Sie sich körperlich nicht bewegen können, stellen Sie es sich vor. Strecken Sie Ihre Arme aus, bewegen Sie Ihre Knie, lassen Sie Ihre Hüften kreisen, auch wenn Ihr Partner zuschaut und Ihre Kinder sich kaputtlachen. So haben Sie wenigstens für deren Amüsement gesorgt. Denken Sie daran, dass Sie Arme haben, und die wollen ausgestreckt werden. Ich komme aus der Disco-Zeit, in der man elegant mit den Hüften gewippt hat und die Arme gelangweilt nach unten hingen. Das machen wir nicht. Wir bewegen uns. Wir machen uns breit. Und wenn wir Lust haben, dann singen wir mit! Für diejenigen unter uns, die kleine Kinder haben und sich immer sorgen, dass sie nicht genügend Zeit für ihr spirituelles Training haben: Zusammen mit den Kindern tanzen, ihnen vormachen, wie das geht und dass man auch als Erwachsener noch Freude daran haben kann, das ist auch spirituelles Training.

 

29. BodyBlessing Übung: Herz.

So oft wir daran denken, fokussieren wir uns auf die Herzgegend. Wir sind oft in unserem Kopf, in unserem Verstand. Diese Woche holen wir den Fokus vom Kopf hinunter in unser Herz. Wir erlauben uns, uns wirklich einzufühlen: Das erfordert alle
Konzentration. Wenn unsere Gedanken wandern, holen wir uns wieder in unser Herz zurück. Das ist eine Konzentrationsaufgabe. Sie gelingt mit Übung immer besser.

 

30. BodyBlessing Übung: Reihenfolge BodyBlessing.

Viele von euch haben in den letzten dreißig Wochen jede Woche eine Übung gemacht. Lobt euch selbst! Das war großartig! Vieles haben wir ausprobiert. Einiges haben wir vielleicht schon wieder vergessen. Anderes ist uns in den letzten sieben Monaten vielleicht schon zur Gewohnheit geworden. Deshalb hier am Schluss nochmal die Reihenfolge des BodyBlessings:  (siehe YouTube http://www.youtube.com/watch?v=hb7q8wZ3b5w)

Beim ersten Augenaufschlag erinnern wir uns, dass wir “für immer“ sind. Dann umarmen wir uns und bedanken uns für diesen Körper. Von unserem Kopf aus geht es tief in unser Herz und wir erfühlen und konzentrieren uns auf die Herzgegend. Dann sinken wir ganz in unseren Körper ein und erfühlen ihn völlig. Jetzt sprechen wir unser eigenes Gebet, bedanken uns für unser Leben und freuen uns auf den Tag. Wir führen unsere Meditation, unser BodyBlessing weiter, indem wir die einzelnen Finger halten und erfühlen, wie unser Körper darauf reagiert. Am Ende singen wir und lassen die Töne, die natürlich aus uns kommen, in unserem Körper wirken. Wenn wir Zeit haben, tanzen wir.

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert